Fast ein Drittel der Räder weisen bei Kontrolle am Remchinger Gymnasium kleine bis größere Mängel auf
Remchingen (zac). Achtung, Kontrolle: Wer ein verkehrssicheres Fahrrad besitzt, hatte gut lachen und konnte die unangekündigte Fahrradkontrolle vor dem Remchinger Gymnasium am Mittwochmorgen schnell passieren. Doch für so manche Schülerinnen und Schüler gab es auch eine etwas unangenehme Überraschung, als die fünf jungen Verkehrsmentoren mit Unterstützung des Remchinger Polizeipostens die Drahtesel näher unter die Lupe nahmen. „Gerade in der dunkleren Jahreszeit, wenn es morgens später hell wird, ist es besonders gefährlich, wenn Radfahrer ohne ausreichende Beleuchtung unterwegs sind“, verdeutlichte Polizeihauptkommissarin Sabine Schuster mit Blick auf die Unfallstatistik die Bedeutung von Scheinwerfern, Rücklicht, Reflektoren und Co., die in vielen modernen Bikes nicht mehr standardmäßig verbaut sind, sondern nachgerüstet werden müssen. Gerade in Sachen Beleuchtung oder fehlenden Speichen-Reflektoren verzeichneten ihre Kollegen die meisten Mängel, aber auch bei einigen fehlenden Klingeln und bei so mancher abgenutzten Bremse – laut Straßenverkehrsordnung allesamt bußgeldrelevante Verstöße.
„Aber wir wollen hier natürlich präventiv und nicht repressiv tätig sein – am wichtigsten ist uns, dass die Schüler wissen, worauf es ankommt und ihnen kein Unfall passiert“, erklärte Schuster, die anstatt Knöllchen zusammen mit den Mentoren Mängellisten verteilte. So auch an zwei kecke Schüler, die sich besonders beratungsresistent zeigten: „Es ist doch schon hell genug und anstatt zu klingeln, rufen wir einfach.“ Ob das die Eltern genauso sehen, wird sich nun zeigen: Nach dem Instandsetzen müssen alle Schüler ihre Mängellisten unterschrieben zurückbringen – sonst erfolgt unter Umständen tatsächlich ein Wiedersehen mit der Polizei. Fast ein Drittel der rund 200 Fahrräder zur ersten Schulstunde wiesen Mängel auf – in vielen Fällen aber nur kleine. „Insgesamt ist das eine gute Quote und auch die Tatsache, dass fast alle einen Helm tragen, zeigt, dass es hier an der Schule eine tolle Präventionsarbeit gibt“, freute sich mit Blick auf freiwillige Checks und Schulungen in der fünften Klasse auch Bürgermeisterin Julia Wieland. Sie spendierte den Schülern nach dem kleinen Schreck am Morgen eine Brezel und hatte gleichzeitig ein offenes Ohr für weitere Verbesserungsvorschläge für das Remchinger Radwegenetz.
Die Bauarbeiten für eine sicherere Querung der Neuwiesenstraße am Singener Ortseingang und einen breiten Rad- und Fußweg zu Beginn der Dajasstraße sind wie berichtet fast abgeschlossen. Ein Dauerthema sei auch die Beleuchtung entlang des Wilferdinger Pfinzufers, erklärten Schulleiterin Sandra Brenner und die für die Verkehrsmentoren zuständige Lehrerin Tina Schneider-Kustos. Auch dieses Thema habe Wieland ebenso wie schon das Remchinger Bauamt und der Gemeinderat auf der Agenda: Neben einer Vor-Ort-Besichtigung mit dem zuständigen Netzbetreiber gebe es schon konkrete Planungen. Die Tatsache, dass es sich bei dem stark frequentierten Weg nur um einen Überfahrtsweg über private Grundstücke handelt, mache die Umsetzung jedoch nicht einfacher.
Gut lachen hatten die Schüler Lars Lembke, Amelie Heinze (Dritte von links) und Amélie Roser: Bei der Verkehrskontrolle an ihren Rädern fanden Lehrerin Tina Schneider-Kustos (links), Verkehrsmentorin Linda Kroll und Bürgermeisterin Julia Wieland keinerlei Beanstandungen. Foto: Zachmann