Herr Klamandt, was macht der Förderverein?

Der Förderverein mit seinen rund 300 Mitgliedern fördert alles, was im Bildungsauftrag der Schule enthalten ist und nicht aus den regulären finanziellen Mitteln gestemmt werden kann.

Auch Familien in finanziellen Notlagen, welche Unterstützung bei anfallenden Kosten brauchen, können sich über den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin anonym an den Förderverein wenden. Der Förderverein bezahlt dann z.B. die Kosten für einen Schullandheimaufenthalt oder den Wandertag.

Viele Eltern treten in der 5. Klasse dem Förderverein bei und unterstützen die Schule über viele Jahre hinweg – viele auch über die Schulzeit des Kindes hinaus.

Inwiefern prägt der Förderverein unsere Schule?

Ohhh (lacht), nennen Sie mir einen Gegenstand oder eine Veranstaltung und ich sage Ihnen, ob wir daran beteiligt waren! 
Nein, im Ernst. Der Förderverein hat die Schule vom Jahr ihrer Entstehung an tatkräftig unterstützt. Eines unserer ersten Projekte waren die Sitzmöglichkeiten im hinteren Pausenhof, da hat sich ein Vater sehr engagiert. Aber auch die erste Musikanlage, welche Theater- und Konzertveranstaltungen ermöglichte, stammt von uns. Die Essensbestellung über den Computer im Schulhaus wurde z.B. aus den Mitteln des Fördervereins bezahlt oder natürlich auch die Tischtennisplatten im Pausenhof.

Die ersten Tablets und Keyboards haben wir gesponsert und ganz aktuell die Gestaltung des Schulgartens im Rahmen des KoBoo-Projekts mitfinanziert, ebenso wie den Wasserspender. Wir unterstützen zahlreiche Veranstaltungen des Präventionscurriculums und auch die Neugestaltung der Homepage.

Und wie kamen Sie zu Ihrem Job als Erster Vorsitzender?

Ich habe nicht Nein gesagt (lacht). Tatsächlich ist es so, dass unser Vorstand ein tolles Team ist und sich die Arbeit und der Einsatz für die Schule lohnen und viel Spaß machen. Vor allem weil man sieht, was dabei herumkommt. Und das von der ersten Minute an.

Der ehemalige Schulleiter Rudi Reisinger war früher mein Lehrer, wir waren bei meinen Amtseintritt bereits per Du. Der Einstieg fiel mir daher leicht. Und wenn der Draht zueinander gut ist, dann bekommt man richtig was geschafft. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung ist bis zum heutigen Tag sehr offen und vertrauensvoll. Deswegen bin ich jetzt seit gefühlten 100 Jahren Vorsitzender des Fördervereins (rechnet mithilfe seiner Frau im Hintergrund nochmal nach). 2012 kam ich als 2. Vorsitzender ins Boot. 2014 übernahm ich nach dem Ausscheiden von Sabine Grüner den Vorsitz.
Alle unsere 6 Kinder waren am Gymnasium Remchingen. Erst wenn mein Sohn nächstes Jahr Abitur macht, erlaube ich mir, Nein zu einer weiteren Amtsperiode als Vorsitzender zu sagen und das ist sicher auch gut so.

Welches Erlebnis mit dem Förderverein ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?

Da fallen mir viele ein! 2023 haben wir eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern unterstützt, die als freiwillige Helfer*innen zu den Special Olympics (Anm.: weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Mehrfachbeeinträchtigung) nach Berlin gefahren sind. Dieses Engagement fand ich herausragend.

Aber auch das Sommerfest, in dem die ganze Schulgemeinschaft zusammenkommt, ist alle zwei Jahre ein Highlight. Ich finde es bewundernswert, wie viele Eltern und Lehrer*innen sich für ein gelingendes Fest einsetzen. Vor zwei Jahren haben wir im Rahmen des Sommerfestes das erste Ehemaligentreffen gefeiert. Es war wirklich außergewöhnlich - wir hatten auch ehemalige Vorstandsmitglieder eingeladen. Manche packten nochmal tatkräftig mit an und es bewegte mich sehr zu sehen, wie Lehrer*innen und Schüler*innen aufeinandertrafen, die sich lange nicht gesehen hatten.

Der BeneFlizz-Lauf, dessen Erlös neben der Nachsorgeklinik in Tannheim auch den Remchinger Schul-Fördervereinen zugutekommt, ist mir ein persönliches Anliegen und ich wünsche mir, dass wir ebenso wie die Grundschulen dranbleiben. Wir haben die Schüler*innen von der 5. Klasse bis zur Jahrgangsstufe im Blick.
Die 5. Klassen erhalten den Schulplaner und die Taschen für die Schulmaterialien, die die Schülerfirma Eselsohr zusammenstellt, als Willkommensgeschenk.
Aufregend sind für mich auch die Preisverleihungen im Rahmen der Abi-Gala. Der Förderverein verleiht jedes Jahr den Preis für besonderes soziales Engagement. Die Preisträger*innen werden von der Gesamtlehrerkonferenz vorgeschlagen und ich darf eine Rede halten. Naja, die Rede schreibt meine Frau, aber sie in der voll besetzten Kulturhalle vorzutragen und zu betonen, wie wichtig es ist, dass wir uns füreinander einsetzen und Miteinander gestalten, ist schon eine sehr verantwortungsvolle und spannende Aufgabe, die ich gerne übernehme.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Gerne.

Das Interview führte Myriam Negele