Nur ein Viertel der Räder bemängelt
Das Team um Tina Schneider-Kustos und die Verkehrsmentorinnen umfasst Bürgermeisterin Julia Wieland und die Polizistinnen und Polizisten des Postens Remchingen.
(Remchingen). Schwarz gekleidet, Licht kaputt und ohne Helm: Wer so auf dem Fahrrad unterwegs ist, begibt sich gerade in der dunklen Jahreszeit unnötig in Gefahr. Dem wollen die Verkehrsmentorinnen und -mentoren des Gymnasiums Remchingen entgegenwirken. Gemeinsam mit zehn Polizistinnen und Polizisten vom Präsidium Pforzheim und Bürgermeisterin Julia Wieland haben sie insgesamt 102 Schülerinnen und Schüler beim jährlichen Fahrrad-Check kontrolliert. In Summe haben sie 26 Mängel aufgenommen. „Das ist ein gutes Ergebnis und viel weniger als bei den letzten Kontrollen“, stellte die Bürgermeisterin fest. „Oft wird die Gefahr aber leider unterschätzt, gerade in jungen Jahren. Ich habe selbst schon von vielen Geschichten gehört, die nicht gut ausgegangen sind, und das, obwohl es gar nicht so schwer ist, sein Rad verkehrssicher zu machen.“
Im Fokus steht die Sicherheit
Die verantwortliche Lehrerin Tina Schneider-Kustos freut sich über das Ergebnis: „Zum Glück fehlen oft nur Kleinigkeiten wie die Reflektoren. Scheinbar trägt die Arbeit unserer Verkehrsmentoren Früchte!“ Kontrolliert werden neben den Reflektoren auch die vorderen Scheinwerfer, das Rücklicht, Pedalrückstrahler sowie die Funktionsfähigkeit der Bremsen. Der Fahrrad-Check trifft die Schülerinnen und Schüler nicht unvorbereitet: Bereits zu Beginn des Schuljahres wird die Kontrolle angekündigt, allerdings ohne genaues Datum. In den großen Pausen haben die Mentoren im Vorfeld freiwillige Kontrollen angeboten und auch ein Elternbrief ging zu Beginn des Schuljahres raus. Mit den fünften Klassen haben sich die insgesamt vier Mentoren ganz genau angeschaut, wie ein verkehrssicheres Fahrrad aussieht. „Wir wollen schließlich niemanden bestrafen, sondern für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgen“, so Schneider-Kustos.
Verkehrsmentoren kooperieren mit Polizei
Die Schule arbeitet dabei eng mit der Polizei zusammen. Sabine Schuster, Leiterin des Remchinger Polizeipostens, blickt auf viele Jahre guter Zusammenarbeit zurück: „Ich bin seit 2015 in Remchingen und schon vor meiner Zeit haben die Fahrrad-Checks stattgefunden.“ Auch bei anderen Verkehrsprojekten arbeiten Polizei und Schule Hand in Hand, zum Beispiel beim Schulbustraining.
Weitere Aktionen sind die „Bahnprävention“ in der fünften Klasse, bei der unter anderem der Bahnhof besucht und vor Gefahren wie Starkstrom gewarnt wird, die Kampagne „Schütze dein Bestes“ zum Thema Helme in den sechsten Klassen oder das Projekt „Achtung, Auto“. Die Mentorinnen und Mentoren sind bei Verkehrsthemen Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler, decken Gefahrenstellen auf Schulwegen auf und wirken bei Projekttagen mit. Dabei stützen sie sich auf das Wissen, das sie sich bei einem insgesamt sechstägigen Lehrgang des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung mit Abschlussprüfung angeeignet haben. „Die Mühe scheint sich auszuzahlen“, soBürgermeisterin Wieland beim Verteilen frischer Brezeln an die Radelnden – eine leckere Belohnung für die vielen sicheren Räder.
Text und Foto: Alina Di Sannio, Gemeinde Remchingen