Interview mit Eva Haas und Anna Koch (jahrgangsbeste Schülerinnen)
Katharina Heiderich: Mit einem Schnitt von 1,0 darf ich euch als Jahrgangsbeste beglückwünschen! Ein beeindruckendes Ergebnis am Ende eurer Schullaufbahn, auf das ihr stolz sein könnt. Vor allem in den letzten Wochen war die Zeit oft knapp bemessen. Wie wollt ihr die neu gewonnene Freizeit nutzen?
Anna Koch: Ich werde mich erstmal ausruhen, mich mit Freunden treffen, auf Reisen und Konzerte gehen. Ganz klar: Genießen!
Eva Haas: Bei mir ist es genauso: Italienurlaub, Tennisunterricht, Gemeindefreizeit… Ich habe eine riesige Liste mit Dingen, die ich gerne machen möchte.
Katharina Heiderich: Das hört sich schon fast wieder nach Freizeitstress an. Ihr habt durch G 8 eine hohe Dichte in eurer Schulzeit erlebt. Gerade ist der bildungspolitische Weg zurück zu G 9. Hättet ihr im Rückblick lieber ein Jahr mehr Zeit gehabt?
Anna Koch: Im Nachhinein hätte ich es vielleicht in den jüngeren Jahrgangsstufen genossen, mehr Freizeit zu haben, v.a. im Vergleich zu Freunden, die durch G 9 weniger Nachmittagsunterricht hatten. Aber im Endeffekt bin ich jetzt froh, wie es gelaufen ist.
Eva Haas: Ich habe es mir in den 10. Klasse gewünscht, weil ich gern ein Auslandsjahr gemacht hätte. Aber jetzt würde ich nicht noch ein Jahr machen wollen.
Katharina Heiderich: Die Schulzeit ist auch oft geprägt von enger Taktung und manchmal auch dem Gefühl der Fremdbestimmung. Ein Jubeln geht oft durch die Reihe, wenn mal eine Stunde ausfällt. Was hättet ihr gern noch oder noch häufiger auf dem Stundenplan gesehen?
Eva Haas: Ich glaube, dass Pufferstunden- unbenotet- zwischendurch als Ausgleich gut gewesen wären.
Anna Koch: Oder lernen, wie man sich entspannt!
Katharina Heiderich: Jetzt steht ihr heute Abend mit euren besten Zeugnissen auf der Bühne. Wen würdet ihr persönlich noch prämieren?
Beide (nachdenklich): Alle, die sich auch außerhalb (Big Band, SMV, usw.) engagiert haben. Da könnte man so viele nennen.
Katharina Heiderich: Eben haben wir Julie Höll mit ihrer diesjährigen Abirede gehört. Das Abi sei für sie eines der ehemals „unerreichbaren Ereignisse“. Was seht ihr in eurer Zukunft als „vermeintlich unerreichbares“ oder kaum vorstellbares nächstes Etappenziel?
Eva Haas: Ich habe mich bei Lufthansa beworben. Als Flugbegleiterin in einer anderen Welt zu sein- das kann ich mir noch nicht vorstellen.
Anna Koch: Bei mir ist es ähnlich. Meine zukünftige Arbeit als Freiwillige in Frankreich wirkt auch noch sehr weit entfernt, genauso wie eine Familie zu gründen.
Katharina Heiderich: Ich wünsche euch gutes Gelingen beim Erreichen des Unerreichbaren. Vielen Dank für das Interview!