Projekttag zu Steuern, Finanzen, Wohnen und Versicherungen
Wann macht man eigentlich eine Steuererklärung? Was mache ich mit meinem ersten Gehalt? Und wenn ich einen Mietvertag unterschreiben muss? Diese Themen standen bislang nicht auf dem Bildungsplan. Meist waren die Eltern beim Start ins Leben nach der Schule behilflich.
Der Zukunftstag am Gymnasium Remchingen setzte diesem Umstand Taten entgegen. In vier Workshops vermittelten Fachreferenten den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe grundlegendes Wissen. Der Steuerberater Herr Gerhard Kunz aus Ludwigsburg zeigte den Primanern, wieviel Netto vom Brutto am Ende des Monats bleibt. Frau Asiye Aydin von Deutsche Bank Immobilien referierte zur Frage, welche Möglichkeiten des Wohnens es in Studium und Ausbildung gibt. Bankbetriebswirt Markus Weinert von der Sparkasse Pforzheim erläutert Inflation, Aktien, Sparanlagen, Haftpflichtversicherungen. „Wenn ihr bereits ab Beginn eurer Ausbildung monatlich 50€ spart, habt ihr zum Renteneintritt über 23.000 € mehr in der Tasche, als wenn ihr erst mit der ersten Festanstellung anfangt etwas zur Seite zu legen“, rechnet er vor.
Ziel ist es, Kinder unabhängig von der Bildung der Eltern fit für die eigene Zukunft zu machen. Ein Projekt an Schulen, das von Schirmherrin Theresa Schopper und dem Bundesfinanzministerium unterstützt wird. Und dessen Anliegen sicherlich vielen Schülern und Eltern einleuchtet. Gerade deshalb übernahm der Förderverein des Gymnasiums die Kosten, wofür die Schulgemeinschaft dankbar war.
Vor einigen Jahren sorgte der Tweet einer Kölner Schülerin in den Medien für Aufruhr. Sie behauptete keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherungen zu haben. Stattdessen könne sie eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreiben. Daraufhin riefen die Gründer die „Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung“ ins Leben und erdachten den „Zukunftstag“ - ein Crashkurs fürs Leben nach der Schule.
Text und Bild: Myriam Negele