Workshop zur Selbstverteidigung
Wie wehrt man sich eigentlich richtig? Mit Höflichkeit, einem Messer, Gebärdensprache, verbaler Gegenwehr, Flucht oder Gelassenheit?
Um genau das herauszufinden, nahm die 9. Klasse unseres Gymnasiums vom 2. bis 3. Juni an einem zweitägigen Selbstverteidigungskurs teil. Zwei ausgebildete Gewaltschutztrainer des Verbands VGS (Verband für Gewaltprävention und Selbstschutz e.V.) führten durch das Programm. Der Verein kooperiert unter anderem mit Arbeitsagenturen, Arztpraxen und Kliniken. Dabei legt er seinen Schwerpunkt auf Selbstbehauptung und Gewaltprävention.
Am ersten Tag erklärten die Trainer zunächst den Gewaltbegriff. Sie unterteilten ihn in physische, seelische und sachliche Gewalt. Anschließend diskutierten sie mit den Schüler/innen über Beleidigungen und deren Auswirkungen. Besonders wichtig: Die Definition einer Beleidigung orientiert sich an der Wahrnehmung des Opfers – nicht an der Absicht des Täters.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Praxis. In verschiedenen Rollenspielen probierten die Schüler/innen aus, wie man auf verbale und körperliche Angriffe reagieren kann. Im Anschluss reflektierten sie gemeinsam in Feedbackrunden ihre Reaktionen und Verhaltensweisen. Die Trainer stellten außerdem unterschiedliche Gruppendynamiken vor und zeigten, wie man sich in öffentlichen Räumen, etwa in der Bahn, behaupten oder einen sicheren Platz finden kann.
Denn oft stellen wir uns solche Fragen erst im Ernstfall: Wie verhalte ich mich in gefährlichen Situationen? Wie kann ich helfen – allein oder in der Gruppe?
Der Workshop lieferte viele Antworten. Das Fazit der Gewaltschutztrainer lautete: „Vertraut eurem Bauchgefühl – verlasst die Situation, wenn ihr euch unwohl fühlt. Und: Ruft 110, wenn ihr oder andere in Gefahr seid!“
Auch die Schüler/innen zogen ein positives Fazit. Besonders die praxisnahen Rollenspiele machten ihnen Spaß und halfen dabei, alltägliche Gefahrensituationen besser zu verstehen und zu reflektieren.
von Toni Schmitt, JG2