Kreative Handarbeiten, sportliche Ausflüge oder altbekannte Brettspiele. Einmal eintauchen in den Alltag eines Rollstuhlfahrers, selbst Kosmetikprodukte herstellen, Roboter bauen oder auch gemeinsam Musik machen. Von all diesen Aktivitäten waren die diesjährigen Projekttage des Gymnasium Remchingens geprägt, wobei das Thema „Wir“ im Vordergrund stand. Bei einer Auswahl von 34 Projekten, geleitet von Lehrer*innen, Eltern oder auch Schüler*innen, fand am 28. und 29. Juli 2025 jede und jeder etwas Passendes.
Projekte rund um die Bewegung
Beim Rollstuhlfahren brachte Christian Krämer, der an einem sonderpädagogischem Bildungszentrum als Lehrer arbeitet, den Teilnehmern den Alltag von Rollstuhlfahrern näher. Er zeigte den Schülerinnen und Schülern die Hindernisse, die es dabei zu bewältigen gibt. Ihnen wurde bewusst, wie schwierig das Öffnen und Schließen von Türen oder das richtige Herunterfahren einer Treppe ist. Bei unterschiedlichen Bewegungsspielen, wie zum Beispiel das Spiel „Goldener Hirsch“, waren Schnelligkeit und Koordination gefragt, um seinen Mitspielern ausweichen zu können. Außerdem gab es noch den „Zug“, wobei sich die Schüler in einer langen Schlange an den Griffen der Rollstühle festhielten und von der vordersten Person mit viel Kraft fortgezogen wurden.
Die Selbstverteidigung mit Lukas Korn und Calisthenics mit Marcel Basler sorgte für Action. Das Projekt wurde veranstaltet, um sich in schwierigen Situationen verteidigen zu können. Die Projektteilnehmer trainierten Kraft und Ausdauer mit dem Sportlehrer Herrn Basler. Herrn Korn und dessen Vater, der Selbstverteidigungslehrer ist, übten die Schüler als erstes die richtige Falltechnik und anschließend Griff- und Schlagtechniken.
Als kleinen Abschluss stellte sich Herr Korn als „Endgegner“ zur Verfügung. Hierbei verriet er, dass er Judo auch in seiner Freizeit ausübt, wobei er die Frage, ob er dies auch beruflich machen würde damit beantwortete, dass es nur nebenberuflich eine Option wäre. Bei den Schülern lobte er die schnelle Umsetzung der Aufgaben.
Zu den sportlichen Projekten gehörte außerdem das Mountainbikefahren. Die Gruppe lernte angeleitet von Vater Florian Schöll zunächst einige Fahrtechniken zum Beispiel, wie man eine Treppe sicher herunterfährt, und machte anschließend ein Wettrennen, wobei jedoch der Langsamste mit möglichst viel Gleichgewicht gewann. Den zweiten Tag verbrachten sie ganz praxisorientiert im örtlichen Bikepark im Buchwald, um das Gelernte anzuwenden.
Projekte im Kunstbereich
Das Graffiti-Projekt sorgte ebenfalls dafür, seiner kreativen Ader freien Lauf zu lassen. Zur Inspiration schauten die Schülerinnen und Schüler einen Filmausschnitt von „Banksy“ an, um in die Welt des Graffiti einzutauchen. Jeder gestaltete dann ein freies Motiv auf Schablone. Die Teilnehmenden nutzen die Schablonen, um ihre Motive auf Poster und T-Shirts zu sprühen. Das Projekt wurde von der Lehrerin Eva Müller mit Unterstützung von dem Kunstlehrer Bastian Afken in die Welt gerufen.
Ein weiteres künstlerisches Angebot war das Tonen. Die Mutter Birgit Augenstein und Lehrerin Esther Ricken leiteten das Projekt an. Madita Speck erklärt wie man eine Schüssel macht: „Zuerst muss man den Tonklumpen ausrollen, anschließend in ein Tuch legen und dann in eine runde Form pressen. Diesen danach herausholen und glatt streichen.“ So konnte jeder seine eigenen Ideen mit einbringen und seinen ganz persönlichen Tongegenstand herstellen.
Die fertiggestellten Ergebnisse werden nach Belieben bemalt und zum Brennen an die Peter-Härtling-Schule in Remchingen weitergegeben.
Die Schüler der „Wiesen- und Pausenhofgestaltung“ schütteten zusammen mit Herrn Afken, der Lehrerin Yasmine Kungl und der Lehrerin Birgit Schira Rindenmulch zu einem neuen Weg zum Weidenhaus auf. Außerdem schnitten sie Hecken zurück, setzen neue Pflanzen ein, bauten einen Zaun aus Blättern und malten ein neues Spielfeld für den Pausenhof. Dieser wird im nächsten Schuljahr bestimmt einen großen Nutzen haben!
Musikalische Projekte
Ein weiteres Projekt war die neu gegründete „Projektband“. Unter Leitung der Musiklehrer Johannes Sieber und Katja Kautz sowie der Schülerin Nisa Karaca (Klasse 9) studierten sie verschiedene Lieder ein. Die Musiker führten Lieder wie „Forever Young“ anschließend am Schulfest auf. Gemeinsam mit Musikern an Klavier, Percussion, Geige, Gesang, Trompete und sogar Kazoo kamen sie dabei zu einem beeindruckenden Ergebnis.
Die Projekttage zeigten unsere gute Gemeinschaft und konnte diese auch weiterhin fördern. Jeder brachte seine eigenen Interessen ein und erlebte Schule mal ganz anders.
Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren der Projekte für das vielfältige und kreative Angebot.
Von Klara Hofsäß und Finja Oehring, Schulreporterinnen bei den Projekttagen