Praktikum zum genetischen Fingerabdruck des LF Biologie
Das Lise-Meitner-Gymnasium in Königsbach ist eine der wenigen Stützpunktschulen für Molekularbiologie in Baden-Württemberg. Das bedeutet, dass sie über modernes Equipment und Methoden der Molekularbiologie verfügt, um Schülerinnen und Schülern theoretisch behandelte Unterrichtsinhalte mithilfe von Praktika näher bringen zu können.
Da uns,dem Bio-LK der zwölften Klasse, das letzte Praktikum in Königsbach über den HIV-Nachweis so gut gefallen hat, konnten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, die Schule ein zweites Mal zu besuchen, gemeinsam mit zwei interessierten Schülerinnen des Bio-Basiskurses. Diesmal, am 1. Februar 2023, ging es um eine Simulation des Vaterschaftsnachweises, des sogenannten „genetischen Fingerabdrucks“. Wie beim letzten Mal auch wurden wir dabei von Fabian Kreutel und zwei Schülermentorinnen betreut und tatkräftig unterstützt.
Zunächst erklärte Herr Kreutel den Aufbau des Praktikums und wiederholte mit uns die dafür notwendigen theoretischen Grundlagen. Um einen Vaterschaftstest durchzuführen, benötigt man die DNA von Mutter, vermeintlichem Vater und Kind. Spezielle Abschnitte des genetischen Materials müssen vor dem Test vervielfältigt werden, was durch eine PCR, eine Polymerase Kettenreaktion, ermöglicht wird. Es handelt sich dabei um dasselbe Verfahren, das beispielsweise beim laboratorischen Nachweis einer Infektion mit Coronaviren Anwendung findet. Es war gleichzeitig auch der erste Teil, den wir praktisch durchführen durften. Vor allem beim Pipettieren der „Patientenproben“ und weiterer Lösungen waren Konzentration und Präzision angesagt. Denn selbst ein kleiner Fehler könnte das Ergebnis des Vaterschaftstests am Ende verfälschen.
Nach erfolgreicher PRC folgte der zweite Schritt des Praktikums: die Gelelektrophorese. Damit lässt sich die vervielfältigte DNA der einzelnen Personen mithilfe eines Agarosegels und elektrischer Spannung auftrennen. Mithilfe des unter UV-Licht fluoreszierenden Gels konnten wir so am Ende die Vaterschaft dreier potenzieller Väter ausschließen beziehungsweise bestätigen. Wir waren geschockt, als Herr Kreutel uns erzählte, dass das gesamte Prozedere für einen sicheren Vaterschaftsnachweis normalerweise 12-mal wiederholt werden muss. Es führte uns die Dimensionen eigentlicher Laborarbeit noch einmal vor Augen.
Alles in Allem stellte das Praktikum in Königsbach für uns eine interessante und wertvolle Erfahrung dar. Wir durften einige abiturrelevanten Themen in der Praxis erleben und konnten somit eine Menge dazulernen. Für diese Möglichkeit bedanken wir uns bei unseren Lehrerinnen Frau Bernstein und Frau Stäudinger-Rädle sowie bei Herrn Kreutel und den Schülermentorinnen.
(von Antonia Meier, K2)