Echt jetzt?! ... Einen treffenderen Titel für die abschließende Vernissage des Kunstleistungskurses unseres Gymnasiums hätte sich wohl kaum finden lassen. Denn was zu Beginn des Kunstleistungskurses als verständnislose Reaktion auf so manch eine Aufgabenstellung zu vernehmen war, zog sich letztendlich in verschiedensten Ton- und Gefühlslagen leitmotivisch durch die vergangenen zwei Jahr des gemeinsamen Unterrichts. Zu Beginn dieser Zeit waren wir es noch selbst, die die Kunstwerke der „Großen“ bestaunten und sich fragten, ob wir es auch jemals bis dahin schaffen würden. ... Im Juni war es dann soweit: Nun waren wir es, die ihre Bilder ausstellen und damit die Augen der Jüngeren zum Leuchten bringen durften.

Doch für uns ging es bei dieser Vernissage um mehr als um das Inszenieren unserer Werke, unserer Anstrengungen und so manch einer schlaflosen Nacht. Es ging darum, noch ein letztes gemeinsames Projekt zu bewerkstelligen und dabei die vergangenen zwei Jahre nochmals Revue passieren zu lassen. Denn diese waren keineswegs leicht und seien wir mal ehrlich: Motiviert unseren Freitagnachmittag im Kunstraum zu verbringen, waren wir wohl auch nicht immer. Doch umso näher es dem Ende zu ging, umso deutlicher wurde für uns, dass es in diesen zwei Jahren Kunstunterricht um mehr als um öde Kunsttheorie ging. Vor allem ging es wohl darum, uns und unseren eigenen Stil zu finden, zu uns zu stehen und an uns selbst zu glauben. Dass es Frau Schira gelang, diese Botschaft an uns weiterzugeben, zeigte sich an unserer Vernissage: Noch vor ein paar Wochen, kurz vor dem Abitur, war sie es, die an uns und unser Können glaubte, als wir es selbst noch nicht konnten. Vergangene Woche waren wir es dann, die an uns und unsere Vernissage glaubten, als sie vor lauter Stress der Vorbereitungen nur noch Schwarz sah.

Dass dieses neugewonnene Vertrauen in uns selbst genau richtig war, zeigte sich letztendlich im Erfolg der Vernissage. Nicht nur im Verlauf des offiziellen Teils, sondern auch noch Tage danach, bestärkte uns das positive Feedback manch eines Betrachters. Wer weiß, vielleicht wird manch einer unter ihnen ja selbst in ein paar Jahren seine eigenen Bilder in der Aula unserer Schule ausstellen.

Text: Carla Baumgartner, Fotos: Birgit Schira