Remchinger NWT-Schüler gehen bei Unterrichtsprojekt der Robotik auf die Spur
Remchingen (zac). NWT-Unterricht ganz praktisch erleben und einem Roboter Schritt für Schritt das „Sehen“ und „Laufen“ beibringen konnten dieser Tage die Achtklässler des Remchinger Gymnasiums. Die Schule bekam zwei Tage lang Besuch von Maite Maurer und Steffi Godel. Die Biochemikerin und die Biologin sind Teil des landesweiten Bildungsnetzwerks „Coaching4future“, mit dem die Baden-Württemberg Stiftung zusammen mit Südwestmetall und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit seit Jahren unterschiedliche Unterrichtsprojekte anbietet. Damit wollen die Coaches insbesondere die Begeisterung an Berufen aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wecken. Während es um die Frauenquote in einigen MINT-Bereichen schon sehr gut stehe, sei der Fachkräftemangel nach wie vor gravierend: „Es gilt immer wieder, neue Berufe und Anwendungsbereiche abzudecken, für die wir Nachwuchs suchen“, unterstrich Maite Maurer.
Bevor es für die Remchinger Schüler ans Bauen ging, sammelten sie Eigenschaften von Robotern, die programmierbar sind und mit entsprechender Energieversorgung selbstständig arbeiten und Menschen unterstützen können – jedoch nicht zwingend eine Künstliche Intelligenz und die Fähigkeit, dazuzulernen, besitzen müssen. Dabei stellten die Achtklässler schnell fest, dass solche Roboter mittlerweile fest im Alltag verankert sind: Ob als Rasenmäher, Staubsauger oder in der Automobilindustrie, als praktische Lagerlogistiker, bei kniffligen Operationen und zukünftig möglicherweise auch zur Unterstützung des Servicepersonals. Mit vielseitigen Robotik-Würfeln galt es anschließend, in Kleingruppen die Grundprinzipien der Robotik kennenzulernen. Im Nu hatten die ersten Schüler einen Leuchtturm mit drehbarem Licht oder eine Art laufendes Lama gebastelt. „So etwas könnte man ruhig öfter machen im Unterricht“, stellte Schülerin Ronja begeistert fest, die die Entscheidung für den naturwissenschaftlichen Zug bis heute nicht bereue: „Hier haben wir oft Gruppenarbeiten und können uns selbst viel beibringen und erarbeiten.“ Zu Beginn des Schuljahres besuchten die Schüler die Science Days in Rust. Auch der 13-Jährige Fabian freute sich über den Besuch der Coaches: „Gestern haben wir gelernt, wie die Robotik in der Krebstherapie helfen und wie sie ausgelaufenes Öl von der Meeresoberfläche holen kann.“
Mit im Programm hatte das Team zudem die „Mission FutureSkills“ für die beiden neunten Klassen. In mehreren digitalen Einheiten im Unterricht und als Hausaufgabe erwerben die Schüler dabei digitale Kompetenzen, aber auch den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Prozessen. Die Digitalisierung hat bereits in vielen Bereichen Einzug gehalten im Remchinger Gymnasium. Neben einer Medienmentoren-Ausbildung gibt es seit einem Jahr das Pilotprojekt „Tablet-Klasse“: Die jetzigen Neuntklässler verzichten seither weitestgehend auf Bücher und Schulhefte. Diese haben sie gegen Tablets getauscht, um zusammen mit ihren Lehrern und auch den Eltern über einen längeren Zeitraum Erfahrungen zu sammeln, bevor eine Lösung für die gesamte Schule vorgeschlagen wird.
Spielerisch die Funktion von Robotern entdecken konnten am Gymnasium Remchingen die Schüler Lukas (ab Zweiter von links), Finn, Finn und Deborah zusammen mit den Coaches Steffi Godel (links), Maite Maurer (Zweite von rechts) und Fachlehrerin Andrea Stäudinger-Rädle. Foto: Zachmann