Unterrichtsprojekt zur Robotik und Umwelttechnologie schlägt Brücke zur Praxis
Remchingen (zac). Robotik und Umwelttechnologie zum Anfassen brachte das Programm „Coaching4future“ der Baden-Württemberg-Stiftung ans Gymnasium Remchingen.
Nachdem die Projektbetreuer Sarah Neumeyer und Daniel Gugel den Neunt- und Zehntklässlern im Rahmen eines interaktiven Vortrags überraschende und spannende Einblicke in die Forschung der Informationstechnik und in die Welt der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gaben, durften sie am Nachmittag, an dem viele eigentlich frei gehabt hätten und freiwillig zu den Projekten kamen, selbst loslegen.
So einfach sie aussehen, so schlau, vielseitig einsetzbar und durchaus teuer sind die Cubelet-Robotikwürfel, die die Schüler durchdacht zusammenbauen und somit Aufgeben lösen sollen. Um den Robotern das Laufen beizubringen, brauchen die Neuntklässler Jona Diehl, Suryo Freiburger, Jannis Dairan und Alexander Greule nicht lange überlegen: Im Nu setzt sich auf ihrem Tisch nicht nur ein Zug aus Robotik-Würfeln in Bewegung – mit der richtigen Anordnung von Aktor, Batterie und Sensor reagiert er auch auf Licht, sodass ein im Handumdrehen gebauter Leuchtturm nur bei Nacht leuchtet: „Wir interessieren uns für die Technik und sind fasziniert, was Roboter bereits heute alles leisten können, wenn man sie entsprechend programmiert“, stellen die vier fest, die dem heutigen Verkehrssystem höchstens noch 30 Jahre geben, bis dass sich autonomes Fahren durchgesetzt haben wird. Schließlich ist bereits ihr Alltag voll von modernen Technologien und smarten Anwendungen. Heute braucht man die Frage, welcher der vier Jungs ein Smartphone besitzt, nicht mehr zu stellen – bei zweien dreht zu Hause schon ein vollautomatischer Staubsaugerroboter seine Runden, aus der Nachbarschaft kennen sie Rasenmähroboter oder von weiter weg Restaurants, bei denen das Essen vollautomatisch ausgeliefert wird. „Roboter kennen wir aus vielen Bereichen unseres Lebens – vor allem aus der Industrie, Fertigung und Logistik“, stellt auch Ingenieur Daniel Gugel fest und blickt in den Raum voller Jungs: „Auch das ist Teil unserer Arbeit, Vorurteile zu entkräften und zu zeigen, dass ein MINT-Studium auch für Frauen attraktiv sein kann.“
Nebenan sieht die Quote schon besser aus: Zusammen mit Chemikerin Sarah Neumeyer geht die zweite Gruppe im Rahmen eines fürs Projekt kreierten „Exit Game“-Spiels einer fiktiven Gewässer-Verschmutzung und drohenden Umweltkatastrophe auf die Spur. Von der Ursachenforschung über die Chemikalien-Recherche bis hin zur pH-Wert-Analyse schaffen es die Schüler, im Wettlauf gegen die Zeit den Umweltsünder zu entlarven, bevor sie mehr über technische und ingenieurswissenschaftliche Berufe erfahren, die den Industriestandort Baden-Württemberg nachhaltig und umweltschonend voranbringen. Am 29. und 30.01.20 findet das Projekt zudem am Theodor-Heuss-Gymnasium in Pforzheim statt.