EthikschülerInnen der Klassen 5 und 6 treffen online jungen JüdInnen
In Deutschland leben etwa 200.000 Juden, doch vielen Deutschen ist diese Religion immer noch eher unbekannt oder sie verbinden das Judentum v.a. mit der Zeit des Nationalsozialismus. Diesem Missstand will „Meet a jew“ begegnen und stellt Kontakte zwischen Schulen und JudInnen her.
„Alle Fragen sind erlaubt!“ So hieß es zu Beginn unserer Online-Begegnung mit Meira und Nick im Rahmen des Programms „Meet a jew“. Beide sind jüdischen Glaubens, auch wenn sie ihre Religion ganz verschieden leben. Meira ist orthodox, hält die jüdischen Regeln streng ein und Nick ist eher reformorientiert. Für ihn gilt z.B. eine freiere Übersetzung der hebräischen Bibel.
In einer offenen Fragerunde wurden Informationen zur Praxis des jüdischen Glaubens vermittelt, Unsicherheiten beseitigt (z.B. „Wie oft betest du?“ oder „Hältst du die Bekleidungsvorschriften auch zu Hause ein?“), aber auch ganz private Fragen beantwortet. Miriam wollte zum Beispiel wissen, wie eine jüdische Hochzeit ablaufe. Meira verschwand kurz und kam mit einem Fotobuch wieder und erzählte von ihrer eigenen Feier. Auch das Schofarhorn (=altes Naturhorn aus dem Vorderen Orient) wurde geblasen- ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Hierfür kam sogar Meiras Mann kurz vor die Kamera.
Es war, auch wenn nur in der virtuellen Welt, eine sehr lebendige Begegnung. Wir danken den Koordinatoren von „Meet a jew“ für die Organisation und freuen uns auf eine neue Begegnung im nächsten Schuljahr- dann vielleicht sogar vor Ort in Remchingen.
Von Katharina Heiderich