Die sechsten Klassen besuchten die Synagoge in Pforzheim
Rami Suleiman, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Pforzheim, zeigt der 6b die Thorarollen
Von Lola, Julia und Lukas (6b)
Am 24.01.23 unternahmen wir, die Klasse 6b, einen Ausflug in die Synagoge nach Pforzheim. Unser Religionslehrer Herr Tinkl holte uns zusammen mit Herrn Sieber und Maren, die ein soziales Jahr an unserer Schule macht, ab. Anschließend fuhren wir mit einer Straßenbahn nach Pforzheim. Dort angekommen zeigte Herr Tinkl uns vor dem Parkhaus der Sparkasse Gedenksteine für Juden, die während des Dritten Reiches verschleppt worden waren. Danach liefen wir zum Platz der alten Synagoge hinter der heutigen Volksbank. Dort sahen wir auf Fotos, wie schön das Gebäude früher ausgesehen hatte. Von dort aus erreichten wir die heutige Synagoge neben der Enz. Von außen sah man dem Gebäude nicht an, dass es ein jüdisches Gotteshaus ist. Auffällig war aber ein etwa 10 cm dickes Stahltor. Da die frühere Synagoge 1938 von den Nazis zerstört wurde, befindet sich die heutige Synagoge an einem neuen Ort. Ein netter Mann aus der jüdischen Gemeinde gab uns Auskunft darüber, was man dort alles sehen konnte, und beantwortete unsere Fragen. Die Jungen müssen eigentlich immer eine Kopfbedeckung, die sogenannte Kippa, tragen, aber für diesen Tag waren auch Kapuzen oder Mützen möglich. Wir durften uns auf die Bänke setzen, auf denen jedes männliche Mitglied der Gemeinde während des Gottesdienstes seinen eigenen Platz hat. Er erzählte uns etwas über fast alle Gegenstände in dem Raum und gegen Ende zeigte er uns die sechs Thorarollen, in welchen die fünf Bücher Mose stehen. Die Tora ist für die Juden so etwas wie die Bibel. Sie ist sehr wertvoll und mit Stoffen, Holz und Glöckchen geschmückt. Es war interessant zu erfahren, dass sie auf Hebräisch geschrieben ist und man sie von rechts nach links liest. Sogar die Kinder, die kein Hebräisch können, müssen in dieser Sprache beten. Dies alles war eine tolle Erfahrung und es war schön, einmal in einer richtigen Synagoge gewesen zu sein. Es war ein lehrreicher Ausflug, der sehr zu empfehlen ist.
Die 6a am Platz der alten Synagoge in Pforzheim
Von Henry, Lara, Emma, Larissa, Hannah, Linda, Julian, Rocko, Luis, Sofia und Paul (6a)
Die 6a fuhr am Morgen des 24.02.2023 mit der S-Bahn nach Pforzheim, um dort eine Synagoge zu besuchen und etwas über das Judentum zu lernen. Angekommen am Hauptbahnhof hatten wir die Aufgabe nach „Stolpersteinen“ zu suchen. Das sind kleine goldfarbene Platten, die im Boden eingelassen sind. Darauf stehen die Namen von Juden, die verfolgt wurden, sowie ihre Berufe, Geburts- und Todesdaten. Sie sind dafür da, dass man über eine Erinnerung stolpert. Die Juden sagen, dass ein Mensch erst tot ist, wenn er vergessen wird. Als wir an der heutigen Synagoge ankamen, sahen wir zunächst eine graue Schutzwand. Doch als wir hinter die Wand gelangten, waren wir alle überrascht, da die Synagoge - abgesehen von der Eingangstüre - wie ein ganz normales Haus aussah. Es stellte sich heraus, dass die Synagoge sehr gut geschützt ist, sogar Security war da. Wir bemerkten Sicherheitskameras und Stacheldraht. Das liegt daran, dass es heute noch Menschen gibt, die Leute wegen ihrer Religion verfolgen. Schade, dass es noch Leute gibt, die Juden hassen. Im jüdischen Gotteshaus mussten die männlichen Schüler eine Kopfbedeckung tragen, entweder ihre Mütze oder eine Kippa, um zu zeigen, dass Gott als Herrscher über uns steht. Ein Rabbiner mit Akzent erklärte der Klasse, wie seine Familie die Nazi-Zeit überstand, wie es in der Synagoge abläuft, was Juden an verschiedenen Feiertage machen und wie es früher ablief. Er zeigte uns den Thoraschrein und die beiden Leuchter, die siebenarmige Menora und den achtarmigen für das Chanukka-Fest. Der nette Rabbiner las der Klasse etwas aus der Thora vor. Wir verstanden kein Wort, da alles auf Hebräisch geschrieben war. Es klang wie eine Art Melodie. Danach durften wir das Papier der Thora anfassen. Die Thora enthält ungefähr 304.805 Buchstaben und um sie zu schreiben, braucht man knapp ein Jahr. Zum Abschluss blies der Rabbiner sogar das Schofarhorn. Das Musikinstrument kommt zu bestimmten Anlässen in der Synagoge zum Einsatz. Insgesamt meinten später alle, dass es ein sehr informativer Ausflug war. Wir bedanken uns sowohl bei den Lehrern als auch bei dem Rabbiner, denn ohne sie wäre dieser Besuch nicht möglich gewesen.