Die Religionsschüler:innen der 5b besuchten zwei Kirchen
Die Klasse 5b hat am 12.06.2023 die katholische Peter-und-Pauls-Kirche in Wilferdingen und eine Woche später die evangelische Kreuzkirche in Singen besucht.
Die katholische Peter-und-Pauls-Kirche Wilferdingen (https://www.ssekae.de/ueber-uns/)
Katholische Kirche Wilferdingen
Als wir zu Beginn des Unterrichts erfuhren, dass wir zur katholische Kirche gehen, waren wir sehr aufgeregt. Auf dem Weg erzählte uns Herr Tinkl, unser Religionslehrer, dass dort, wo heute der „Bahnhofs-Döner“ steht, sich vor über 500 Jahren die katholische Kirche von Singen und Wilferdingen befand. Die Kirche sah von außen ziemlich groß aus. Die Eingangstür war groß und braun. Außerdem hing über ihr ein großes hellbraunes Kreuz.
Eine katholische Kirche ist normalerweise immer offen, damit die Katholiken dort beten können, wann sie wollen. Während wir da waren, kam auch ein Mann zum Beten. Als wir in die Peter-und- Pauls-Kirche reingegangen waren, standen am Eingang zwei Schalen mit Weihwasser. Herr Tinkl erklärte uns, dass die Katholiken immer, wenn sie die Kirche betreten, ihre Fingerspitzen in das Becken tunken und das Kreuzzeichen auf die Stirn machen. In jeder Bankreihe gab es ausklappbare Kniebänke, die zum Beten benutzt werden.
Anschließend führte Herr Tinkl uns zum Altar. Zuerst sah man einen Olivenbaum aus Metall. In der Mitte des Baumes (an seinem Stamm) hing etwas, das aussah wie ein Tresor: der Tabernakel, mit Gold verziertes Kästchen, in dem der Pfarrer eine goldene Schüssel mit Oblaten (Hostien, geweihtes Brot) und einen Kelch aufbewahrt. Links davon hing ein „Ewiges Licht“. Dann sind uns im Altarraum noch zwei Figuren aufgefallen, das waren natürlich, wie der Name der Kirche schon sagt, Petrus und Paulus. Anschließend stellten wir uns um den Altar. Darin war eine Reliquie von einem römischen Heiligen eingemauert.
Zwei Kinder knieten sich auf die Stufen. Dort übernahmen sie die Aufgabe der Ministranten, denn sie durften die Handglocken läuten lassen. Als sie dann mit ihrem Religionslehrer das Vater Unser beteten, tauchte ein Mann auf, der sogar mitbetete. Zuletzt schauten wir uns das Taufbecken – es war leider ohne Wasser – und die Maria-Statue an, die den Teufel in Schlangengestalt besiegt. Allen Kindern gefiel besonders, dass die Kirche barrierefrei war.
Die Religionsschüler:innen der 5b vor der Kreuzkirche Singen; Foto: M. Tinkl
Evangelische Kirche Singen
Am 19.06.23 sind wir zur evangelischen „Kreuzkirche“ in Singen gelaufen. Auf dem Weg zeigte uns Herr Tinkl viele Sachen, z.B. einen Aushang für Verstorbene und den Tafelladen. Vor der Kirche begrüßte uns Pfarrer Kaltenbach an der verschlossenen Tür (die Kreuzkirche öffnet nur sonntags) und sprach über den Bau der Kirche. Die Kirche hatte ein Zeichen auf dem Turm, so wie die meisten anderen (z.B. Hahn, Kreuz). Herr Kaltenbach meinte, dass nicht er, sondern Gott der Hausherr sei.
Als er die Tür aufschloss, sah man zuerst ein großes Kreuz aus Holz, aber an diesem hing kein Jesus. Darunter lag die Bibel und nochmal ein kleines Kreuz. Wenn der Pfarrer betet, steht er mit dem Rücken zu der Gemeinde. Als Erstes fragte Herr Kaltenbach, was wir über die Konfirmation wissen.
Nun erklärte und zeigte Herr Kaltenbach uns viele Sachen, zum Beispiel zeigte er uns eine Schmuckbibel, die die Kirche von einem Mann aus Remchingen geschenkt bekommen hat. Er sagte zu uns, dass diese so aussehen, als wären sie alt, dabei sind sie eher neu. Anschließend durften drei Kinder einen Vers aus der Bibel vorlesen.
In der Kirche fielen uns eine einzelne Kniebank und die bunten Fenster auf. Die Kniebank wird an der Konfirmation und an der Hochzeit benötigt. Es gibt kein großes Taufbecken wie in der katholischen Kirche, sondern einen Taufstein, auf den bei einer Taufe eine Schüssel und eine Kanne voll Weihwasser gestellt werden.
Herr Kaltenbach zeigte uns seine Gewänder und erklärte uns, dass das schwarze Gewand für die Beerdigung und das weiße Gewand für den Gottesdienst ist. Die Stola trägt der Pfarrer um den Hals, sie ist von beiden Seiten in verschiedenen Farben gefärbt: weiß, violett, rot und grün.
Schließlich zeigte Herr Kaltenbach der Klasse 5b in einem Nebenraum die Fenster, wo Johannes Calvin und Philipp Melanchthon, zwei bekannte Menschen, und die Luther-Rose abgebildet waren. In einer Vitrine waren alte Dinge zu sehen. Leider mussten wir uns kurz vor 11.00 Uhr verabschieden, da die Glocke Herrn Kaltenbach zu einer Beerdigung rief.
Vergleich
Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten gab es viele Unterschiede zwischen den Kirchen, z.B. sahen die Altäre ganz unterschiedlich aus, die Kreuze waren aus verschiedenem Material und die Taufbecken standen an anderen Stellen. Bei den Sitzgelegenheiten in der katholischen Kirche gab es Kniebänke zum Beten. In der evangelischen Kirche gab es normale Sitzbänke. Die katholische Kirche hatte eine Bilderwand. Die evangelische Kirche hatte dies nicht, dafür hatte sie Bilder von Phillip Melanchthon und Johannes Calvin an den Fenstern. Ebenfalls hatte die evangelische Kirche einen Friedhof.
Das waren zwei schöne Erlebnisse.
Zusammengestellt aus allen Berichten der 5b von Michael Tinkl